Die in die Jahre gekommene Garderobe auf der Horgner Allmend kann ersetzt werden. Die Stimmbürger nahmen den Neubau deutlich an, obwohl er umstritten war.
Seit 85 Jahren steht die hölzerne Barracke auf der Horgner Allmend direkt neben dem Fussballplatz. Sie dient als Garderobengebäude für die Spieler des FC Horgen. Das sanierungsbedürftige Gebäude ist bald Geschichte. Denn die Horgner haben sich am Sonntag mit 3876 zu 1923 Stimmen dafür ausgesprochen, das Garderobengebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Der Ja-Anteil lag somit bei rund 67 Prozent, die Stimmbeteiligung bei 44,6 Prozent.
Für Kritik sorgte das Projekt vor allem wegen der Kosten. Der Neubau soll rund 4,5 Millionen Franken kosten. Die SVP Horgen störte sich an diesem hohen Betrag und nannte es ein «Luxusprojekt». Letztlich beschloss die Partei gar die Nein-Parole.
Schiess- und Skateranlagen
Dass die Vorlage nun doch so deutlich angenommen wurde, freut den Horgner Liegenschaftenvorstand Joggi Riedtmann (SP). «Ich hätte mit einem Ja-Anteil von 60 Prozent gerechnet. Dass es nun gegen 70 Prozent sind, freut mich umso mehr», sagt Riedtmann und hofft, dass das neue Gebäude nun ebenfalls mindestens 85 Jahre auf der Allmend stehen wird.
Gebaut wird nun ein zweistöckiges Gebäude. Im Erdgeschoss entsteht neben den Garderoben auch ein Aufenthaltsbereich mit einer Küche. Darin soll auch der Mittagstisch für das ebenfalls auf der Allmend geplante Schulhaus entstehen, das im September zur Abstimmung kommt. Das Garderobengebäude wird an die Fernwärme angeschlossen und auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage eingerichtet. Im unteren Stock erhalten die Luftpistolenschützen eine 10 Meter Schiessanlage. Das bisherige Gebäude der Schützen, das ebenfalls auf der Allmend steht, soll abgerissen werden und könnte durch eine Skateranlage ersetzt werden. Dieses Projekt will der Gemeinderat aber zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen.
Freude beim FC Horgen
Vom Abstimmungsresultat erfreut ist auch Luciano Varricchio, Präsident des FC Horgen. «Seit Jahren kämpfen wir für eine neue Garderobe. Dass sie jetzt gutgeheissen wurde, ist eine Genugtuung», sagt er. Das bisherige Gebäude sei in schlechtem Zustand gewesen. «Für alle Spieler ist es sehr erfreulich, dass wir nun eine neue Garderobe erhalten.» Unter anderem auch für die etwas mehr als 100 Spielerinnen des FC Horgen. Weil in den bisherigen Garderoben keine Trennung zwischen den Geschlechtern möglich war, mussten die Mädchen im Waldegg trainieren. Mit dem neuen Gebäude ändert sich der Zustand gemäss Varricchio nun zum Guten.
Wenn es zu keinen Einsprachen kommt, rechnet Joggi Riedtmann noch dieses Jahr mit dem Spatenstich. Während den Bauarbeiten wird auf der Allmend ein Provisorium für die Spieler errichtet.