Tobi Kron, Urs Walder
Rund ein Viertel der Bevölkerung des Kantons Zürich ist einem der 2300 Sportvereine aktiv. Davon engagieren sich rund 80’000 freiwillig und ehrenamtlich, um das vielfältige Sportangebot in über 110 Sportarten überhaupt aufrechtzuerhalten. Diese beeindruckenden Fakten präsentierte der ZKS anlässlich seiner 75-Jahr-Feier mit 400 Gästen in der Samsung Hall in Dübendorf. Aus diesem Grund rückte die Dachorganisation am Jubiläumsfest, moderiert von Regula Späni, das unbezahlbare Engagement in den Vordergrund und würdigte das freiwillige Engagement. Anerkennung und Wertschätzung oder ein Dankeschön, so belegen Studien, ist den freiwillig Engagierten in den meisten Fällen wichtiger als eine finanzielle Entschädigung. «Ich möchte allen Ehrenamtlichen Danke sagen, dass ihr euch immer wieder engagiert», sagte ZKS-Präsident Urs Hutter. Stellvertretend für die Sportler, die täglich von diesem Engagement profitieren, stand der langjährige ZSC-Spieler Mathias Seger auf der Bühne und würdigte den Einsatz, ohne den seine Karriere mit fast 1200 NLA-Spielen und 305 Länderspielen nicht möglich gewesen wäre.
Sportvereine bieten indes viel mehr als nur Sport: Sie erfüllen viele Gemeinwohlaufgaben und tragen zur Integration, Gesundheitsförderung, Prävention oder Sozialisation bei – und dies seit Jahrzehnten. Die vielen positiven Effekte entstehen im und durch den Sport. «Sportvereine sind der Kitt unserer Gesellschaft; ohne Sport gäbe es keinen gesellschaftlichen Zusammenhalt», betonte der Zürcher Regierungsrat und Sportminister Mario Fehr. «Niemand macht mehr für die Integration als Sport, deshalb ist Sport auch für den gesamten Regierungsrat sehr wichtig – auch wenn man es nicht allen ansieht.» Der ZKS sei dabei der wichtigste Partner des Kantons. Auch Fehr betonte die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit: «Auch von Seiten der Regierung sagen wir: Dankeschön! Zusammen können wir noch viel bewegen in diesem Kanton.» Im Besonderen dankte Fehr dem ehemaligen Geschäftsführer Noldi Müller und Peter Schnider, dem Stellvertreter des Generalsekretärs der Sicherheitsdirektion. «Sie prägen den Sport im Kanton Zürich und die Partnerschaft zwischen Kanton und dem ZKS seit 1985.»
«Zusammen können wir noch viel bewegen in diesem Kanton.»
Mario Fehr
Als «sehr wertvoll für den Sport» beschrieb Swisslos-Direktor Roger Fasnacht die Organisation im Kanton Zürich mit dem ZKS und der Sicherheitsdirektion. «Andere Kantone hatten 75 Jahre Zeit, sich dieses vorbildliche Modell abzuschauen, aber noch hat es keiner gemacht», sagte der ehemalige Speerwerfer.
1943 schlossen sich Zürcher kantonale Verbände zusammen, um ihren Anliegen geeint mehr Gewicht zu verleihen. Die Feier stand im Zeichen von 75 Jahren Einheit, Tradition und Solidarität unter dem Dach des ZKS. Untermalt wurde dies mit verschiedenen Einlagen aus den Verbänden. So zogen Iaido-Kämpfer das Schwert, verzückten drei Paare mit einem «Tanz der Generationen» und begeisterten Turnerinnen des TV Rüti mit akrobatischen Einlagen. Wie sehr Spitzen- und Breitensport sich an diesem Abend vermischte verdeutlichte das Tanzpaar Yulia Dreier und Volodymyr Kasilov: Nach dem ersten Auftritt musste das schweizerisch-ukrainische Duo auf den Flughafen, denn am Wochenende starteten die beiden am Grand Slam in Moskau.
Für die musikalischen Farbtupfer sorgten japanische Trommler und das Trio Raphael Jost. Ebenso eindrücklich kam die Vielfalt des Zürcher Vereinssports im erstmals präsentierten ZKS-Imagevideo zur Geltung. In diesem Rahmen präsentierte der ehemalige ZKS-Geschäftsführer Noldi Müller das «sensationelle Jubiläumsbuch» (Mario Fehr), das sich der Geschichte des Sports und des ZKS ebenso widmet wie den Mitgliederverbänden und ihren Vereinen und Sportarten.